Ziel des Projektes ist, «das soziale Netzwerk Nachbarschaft» zu fördern. Dazu soll eine Online-Plattform – eine Art soziales Netzwerk für die Nachbarschaft – entwickelt werden.
Das innovative Projekt bringt vielfältige Chancen: Das Quartierleben wird auf neue Art aktiviert und sichtbar gemacht, ein lebendiger Austausch unter Nachbarn wird initiiert. Die Plattform erleichtert es den Menschen in einem Quartier, mit Nachbarn Kontakt aufzunehmen oder gemeinsame Aktivitäten wie Quartierfeste oder Lauftreffs zu planen und bekannt zu machen. Mithilfe des neuen sozialen Netzwerks für die Nachbarschaft können Dienste für- und untereinander vermittelt werden, z.B. Wohnungs- und Haustier-Sitting während den Ferien, Babysitting, Hilfeleistungen für ältere Menschen und Alleinstehende etc. Zudem verstärkt sich das Sicherheitsgefühl, wenn man seine Nachbarn kennt.
Die Plattform bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich kennenzulernen, auszutauschen, zu vernetzen und zu verabreden: In seinem Profil hinterlegt man Informationen zum Haushalt, zu Interessen, aber auch Persönliches und Angaben zur Nachbarschaftshilfe. Daneben ist ein Newsfeed mit Meldungen zu neuen Nachbarn und aus den verschiedenen Rubriken und Gruppen geplant. Es können Beiträge erstellt werden, die für alle sichtbar sind, z.B. für Fundgegenstände, Warnungen vor Einbrechern etc. Hinweise zu Veranstaltungen in der Nachbarschaft sind ebenso möglich wie die Funktion, Gruppen für gemeinsame Interessen und Aktivitäten zu erstellen, wie z.B. Lauftreff, Bastelgruppe oder Familien-Gruppe. Das Wohnhaus und die ganze Nachbarschaft werden auf einer interaktiven Karte mit allen Nachbarn abgebildet. Zudem sind in einem «Nachbarschaftshilfe»-Modul die Nachbarn abrufbar, die bereit wären, nachbarschaftliche «Dienstleistungen» zu erbringen. Daneben sind weitere Funktionen und Module denkbar, z.B. ein Marktplatz, eine Sharing-Plattform für das Teilen von Gegenständen, eine Matching-Funktion oder eine Empfehlungsfunktion für Geschäfte, Restaurants, Ärzte etc.
Der Fokus bei der Umsetzung liegt auf dem Datenschutz und der Datensicherheit. In den jeweiligen Nachbarschaften können sich nur echte Nachbarn registrieren (Identitäts-Überprüfung auf dem Postweg). Die Nachbarschaften sind geografisch klar abgegrenzt und die Privatsphäre wird geschützt. Das Profil und die Aktivitäten innerhalb der Plattform sind nicht über Suchmaschinen auffindbar, es gelten die Schweizer Datenschutzbestimmungen und die Datenserver stehen in der Schweiz.
Ziel ist es, Anfang 2017 mit einem Pilotprojekt in einem Quartier der Stadt St. Gallen zu starten und das Angebot später auf andere Quartiere der Stadt auszuweiten (ab der zweiten Jahreshälfte). Nach erfolgreicher Etablierung sollen im Jahr 2018 andere Städte und Gemeinden in der Ostschweiz für die Plattform gewonnen werden. Die Plattform hat kein Verfalldatum, weshalb das Projekt «nie» abgeschlossen ist. Die Nachhaltigkeit steht und fällt mit der Aktivität der einzelnen Nachbarschaften. Nur diese können die Plattform zum Leben erwecken und am Leben halten, wofür es engagierte Menschen in jedem einzelnen Quartier braucht. Zu diesem Zweck soll auch mit Quartiervereinen zusammengearbeitet werden.
Starke und lebendige Nachbarschaften wirken im Kleinen und für jeden Einzelnen. Sie verbessern die Lebensqualität dort, wo wir die meiste Zeit verbringen – in unserem Zuhause, unserer Strasse, unserem Wohngebiet. Mit der besseren Vernetzung von Nachbarschaften wird der Anonymisierung der Gesellschaft entgegengewirkt. Über die Plattform als interaktives, lokales schwarzes Brett werden Menschen auch in der Offline-Welt zusammengebracht, integriert und das Gemeinschaftsbewusstsein und die Solidarität als Verbundenheit miteinander gefördert.