Erzähl etwas mehr über dich:
Ich bin Französin und studierte Energieingenieurin. Meine Masterthesis brachte mich nach Süddeutschland - ohne dass ich ein Wort Deutsch konnte. Dort habe ich für das Europäische Institut für Energieforschung in einem spannenden internationalen und transversalen Team zum Thema nachhaltige Städte gearbeitet.
2016 bin ich nach St.Gallen gezogen und habe mich im Bereich Unternehmensentwicklung und Digitalisierung weitergebildet. Gearbeitet habe ich zuerst beim Cresta-Velohersteller und dann bei den St.Galler Stadtwerken. Seit Anfang 2024 arbeite ich in der Dienststelle Umwelt und Energie der Stadt und helfe dabei, St.Gallen bis 2050 klimaneutral zu machen. Als Co-Projektleiterin Konsum und Ressourcen habe ich den Lead beim Thema nachhaltige Ernährung.
Neben dem OstSinn-Vorstand bin ich auch im Vorstand von Regioterre aktiv. Als Selbstständige begleite ich Organisationen und Entrepreneurs dabei, sich im Bereich Digitalisierung und Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln.
Was ist und war deine Motivation, dich für OstSinn als Vorstandsmitglied zu engagieren?
Es gibt viele Ideen und viele motivierte Personen, die sich engagieren möchten. Aber alleine ist es oft sehr schwierig eine Idee tatsächlich umzusetzen. Mit unserer Unterstützung verpufft keine Energie und keine Idee. Wir begleiten die Menschen mit ihren Ideen, bis diese tatsächlich umgesetzt werden. So können mehr nachhaltige Projekte auch wirklich umgesetzt werden und bleiben nicht nur Träume.
Welche Erinnerung im Rahmen deiner Tätigkeit bei OstSinn ist dir bis heute besonders positiv im Gedächtnis geblieben ist?
Einer von den ersten ShareGallen-Netzwerkanlässen ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Wie alle Projektträger:innen erzählt haben, wo sie gerade dran sind und welche Ideen sie noch für die Zukunft haben, fand ich inspirierend. Am besten fand ich aber, wie wir bei den unterschiedlichen Ideen und Projekten Gemeinsamkeiten und Synergien entdeckten und Verbindungen herstellen konnten.
Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich?
Nachhaltigkeit heisst für mich, dass wir bei jeder Entscheidung überlegen, wie sie sich auf den nächsten Generationen auswirken wird. Eigentlich so, wie es das Sieben-Generationen-Prinzip der Irokesen (native americans). Das Prinzip besagt, dass Entscheidungen immer mit Blick auf das Wohlergehen der nächsten sieben Generationen getroffen werden sollen. So werden Nachhaltigkeit, Respekt vor der Natur und ein Verantwortungsbewusstsein für die zukünftige Gemeinschaft gefördert.
Wenn du eine Sache auf der Welt ändern dürftest, was wäre das?
Geld abschaffen! So könnten die Menschen sinnvolle, nachhaltige, nicht profitable Aktivitäten ausüben, ohne den Druck Geld verdienen zu müssen. Damit würde mehr Arbeitszeit in Gemeinwohl-Aktivitäten eingesetzt werden können, anstatt in profitable und schädliche Aktivitäten für den Planeten.