Aus welcher Motivation heraus hast Du das "Das schöne Leben 2.0" geschrieben?
Ich bin bereits seit 15 Jahren der Meinung, dass alle Lösungsansätze für einen Wandel vorhanden
sind oder innert nützlicher Frist entwickelt werden können. Dies war der Grund, wieso ich den
Thinkpact Zukunft gegründet habe und Transition Zürich und das Ernährungsforum Zürich
angestossen habe. Ich denke aber, dass uns ein Bewusstsein für diese Möglichkeiten fehlt, weil wir
noch in einem alten Mangeldenken verhaftet sind. Und im öffentlichen Diskurs wird viel gestritten in
Bezug auf notwendige Veränderungen, weil uns ein gemeinsames Narrativ fehlt. Dabei erreicht die
ökologische Bewegung die Mitte der Gesellschaft viel zu wenig. Dies hat in meinem Empfinden viel
damit zu tun, dass das Verzichts-Narrativ nicht attraktiv ist.
Um was geht es in deinem Essay?
Ich mache mir Überlegungen zur Neudefinition des schönen Lebens, der Bezüge macht zu
verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Hauptfragestellung ist, welche Glaubenssätze des 20.
Jahrhunderts – sowohl aus der Ökonomie wie auch den Umweltwissenschaften - überholt sind und
durch was sie ersetzt werden können. In diesem Zusammenhang frage ich nach den Potentialen der
Digitalisierung, von kollaborativen Wirtschaftsansätzen und der nachhaltigen Entwicklung. Und ich
schlage ein Narrativ vor, dass für viele akzeptierbar ist. Dieses geht so: Wir müssen den Gürtel eine
gewisse Zeit enger schnallen. Was uns aber als Belohnung winkt, ist mehr Wohlstand, qualitativ
hochwertige Produkte, die zudem nachhaltig sind und mehr kollaborative Modelle, die das Miteinander
fördern. All dies ist das schöne Leben 2.0.
Wen möchtest Du mit dem Text ansprechen?
Das Buch spricht alle an, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen oder dies tun möchten. Und auch alle,
die einen Wandel für unerlässlich halten. Ihnen gebe ich mit "Das schöne Leben 2.0" viele Ideen,
Werkzeug und ein geeignetes Mindset mit, um die Mitte der Gesellschaft mit neuen Narrativen
ansprechen zu können.
Wieso hast Du den Essay nicht einfach bei einem Verlag veröffentlicht?
Es hätte Möglichkeiten geben. Ich bin aber überzeugt, auf anderem Weg mehr Menschen erreichen
zu können. Und wir haben einen eigenen Verlag gegründet. Oder besser ausgedrückt: Ein digitales
Medienunternehmen, dass neue Modelle entwickelt. Dieses heisst Ima Adama und wir machen damit
einen Schritt Richtung Schenkökonomie und entwickeln ein gemeinschaftsgetragenes Unternehmen
in Form einer Genossenschaft. Es sind nicht nur die Inhalte, die bei Ima Adama neu sind. Bei den
Formaten setzen wir auf Innovation, entwickeln neue Modelle, bauen Community auf. Es ist ein Verlag
für "phantastische" Literatur zu Nachhaltigkeit und zu Themen rund um den Gesellschaftswandel.
Was wünschst Du Dir?
Dass uns durch neue Narrative, die breite Gesellschaftsschichten ansprechen, der Wandel hin zu
einer nachhaltigen Lebensart und Kultur gelingt. Dass wir uns wesentlichen Dingen als Gesellschaft
mindestens so weit einig werden, dass uns der Wandel gelingt. Dafür öffnen wir mit Ima Adama Denk-
und Dialogräume, um zu neuen Narrativen zu forschen. Wir möchten Werke und Formate entwickeln,
mit denen wir viele Menschen mit diesen Narrativen erreichen können. Wir möchten Online-Flipbooks,
gedruckte Bücher, Videos, Podcasts, organisieren Labs, Workshops sowie Veranstaltungen und sind
Fazilitatoren für Entwicklungsprozesse entwickeln.
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Manuel Benjamin Lehmann hat den Essay auf der Crowd-Plattform Steady veröffentlicht. Dort schreibt
er: Wir wollen nicht nur diesen Essay veröffentlichen, sondern mit der Botschaft des schönen Lebens
und der Fülle eine Community aufbauen. Du kannst selber zur Botschafter:in für das Schöne Leben
2.0 werden. Dafür wollen wir eine eigene Webseite für das Schöne Leben 2.0 kreieren. Diese
Webseite soll sehr viel können. Die Finanzierung dafür steht aktuell noch nicht. Wir sind aber voll
dran. Um diesen Text der Welt bis dahin nicht einfach vorzuenthalten, veröffentlichen wir ihn auf
Steady.
Und uns interessiert, wie viel Potenzial Du in dem Essay Das Schöne Leben 2.0 siehst. Schreibe uns,
unterstütze uns auf Steady, abonniere unseren Newsletter, lasse Dein Umfeld davon wissen, werde
Genossenschaftsmitglied und falls Dich interessiert, wer hinter diesem Projekt steht und was noch
geplant ist, schau auf der Webseite von Ima Adama.