Im Rahmen von ShareGallen stellen wir zweimal im Jahr spannende Sharing-Initiativen aus der Ostschweiz vor. Heute wollen wir euch den Meter vorstellen.
Der Meter ist eine offene Werkstatt an der Ulmenstrasse 5 im Lachenquartier. Hier kannst du an deinen eigenen Tisch zimmern, dir ein neues Geschirr töpfern oder dich an der Schweissmaschine weiterbilden. Der Meter ist offen für alle Personen, die daran interessiert sind, handwerklich tätig zu sein - egal ob mit Erfahrung oder ohne.
https://meter-sg.ch/
Lea Giezendanner verrät euch im Interview, wie es funktioniert und wie der Meter entstanden ist.
Was ist Meter? Was ist die Vision dahinter?
Der Meter ist eine öffentlich zugängliche Werkstatt mit der Vision, dass Interessierte nicht nur ihre eigenen Projekte im Meter realisieren können, sondern dass verschiedenste Menschen aufeinandertreffen. So kann der Wissenstransfer über Generationen gefördert werden und eine gegenseitige Inspiration kann stattfinden. Zudem bietet der Meter diverse Kurse und Workshops an, so dass auch bisher Unerfahrene einen leichten Zugang zum Handwerk erhalten.
Warum ist Sharing von einer Werkstatt sinnvoll?
Ein weiterer wichtiger Punkt vom Meter ist die Nachhaltigkeit. Beinahe alle Materialien für die Umbauarbeiten des Meters sowie auch die Maschinen, Werkzeuge, Tische, Stühle usw. sind aus zweiter Hand. Wir haben wieder einmal gemerkt, wieviel von allem bereits vorhanden ist. Anstatt dass jeder Haushalt einen eigenen Hobby-Keller hat, können Werkzeuge und Maschinen miteinander geteilt werden.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen?
Durch unser eigenes Interesse, eine Werkstatt nutzen zu können und uns neue Techniken anzueignen. So waren wir auf der Suche nach einem Ort dafür und mussten feststellen, dass das Angebot in der Stadt St.Gallen und Umgebung begrenzt oder gar nicht erst vorhanden war. Aber wir hatten auch die Intention, einen Ort zu schaffen, um unsere eigene Begeisterung für das Handwerk und das kreative Gestalten mit anderen zu teilen. Das motivierte uns sehr. Als wir von unserer Idee in unserem Umfeld erzählten, stiessen wir zudem immer wieder auf positives Feedback.
Wie funktioniert die Nutzung?
Pauschal kostet die Nutzung des Meters bis drei Stunden 20 Franken und ab drei Stunden 35 Franken. Für Personen, die das Angebot oft nutzen, lohnt sich ein Abo für 350 Franken. Für manche Bereiche oder Maschinen wie beispielsweise den Metallbereich oder die Hobelmaschine benötigt man einen Einführungskurs. Die Kurse sind über die Webseite www.meter-sg.ch buchbar und es muss kein zusätzlicher Eintritt dafür bezahlt werden.
Was war ein besonders schönes Erlebnis / eine besonders schöne Erfahrung?
Zu erkennen, wieviel Engagement die Mitglieder des Meters zeigen. Ohne diesen Einsatz wäre das Projekt gar nicht möglich. Auch besonders schön ist, dass neue Freundschaften auch unter den Nutzer:innen entstanden sind.
Wie trägt Meter zu einer nachhaltigeren Ostschweiz bei?
Ressourcen werden geschont, indem Objekte beispielsweise repariert und restauriert werden können. Auch durch das “selber machen” wird für den Umgang mit Material und den Herstellungsprozessen von Produkten sensibilisiert.
Vielen Dank, Lea, für das Interview.
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Übrigens gibt es an der Ulmenstrasse 5 und Umgebung noch mehr Spannendes zu entdecken: den Materialmarkt offcut, das Atelier vielraum, das Repair-Café und Angelati, die feine Glacéproduktion. Ein Besuch lohnt sich also auf alle Fälle!
Das Angebot des Meter umfasst eine Holzwerkstatt, eine Metallwerkstatt, eine Textilwerkstatt und eine Keramikwerkstatt.
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Redaktion: Karin Inauen, OstSinn